Sechs neue Laiendolmetscher aus Eltville bringen Verständigung voran – in Arztpraxen, Behörden und Schulen. Eine Ausbildung, die verbindet.
Sie sprechen mehrere Sprachen, doch wichtiger noch: Sie hören zu, verstehen und vermitteln. In Eltville haben sechs engagierte Freiwillige ihre Ausbildung als Laien-Dolmetscher abgeschlossen – ein Einsatz, der Brücken baut zwischen Kulturen und Lebensrealitäten.
Schulung mit Wirkung
Organisiert vom Rheingau-Taunus-Kreis im Rahmen des Landesprogramms „WIR“ wurde im Mai eine intensive Schulung angeboten, die nicht nur Theorie, sondern auch viel Praxis bot. In Rollenspielen übten die Teilnehmenden komplexe Situationen – von Arztbesuchen über Gespräche in der Kita bis hin zum Behördentermin. Das Ziel: Sprache dort zugänglich machen, wo sie über Teilhabe entscheidet.
Ehrenamt mit Mehrwert
Die frisch zertifizierten Laiendolmetscher – Ali Demirel, Mohamad Moussa, Viktoriia Filvakova, Vivienne Nazarian, Yana Bezuhla und Yevhenii Bezuhlyi – bringen dabei nicht nur ihre sprachlichen Fähigkeiten, sondern auch eigene Migrationserfahrungen mit. Ihre Bereitschaft, sich in ihrer Freizeit für andere einzusetzen, wurde in einer Feierstunde von Bürgermeister Patrick Kunkel und Thomas Speth, Amtsleiter für Soziales, gewürdigt.
„Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, sagte Kunkel. „Und genau diesen Schlüssel halten Sie jetzt in der Hand – nicht nur für sich, sondern für viele.“
Sprachenvielfalt als Stärke
Die Ehrenamtlichen unterstützen ab sofort Menschen auf Arabisch, Armenisch, Englisch, Französisch, Türkisch, Persisch, Russisch und Ukrainisch. Ihr Einsatz eröffnet Chancen, wo vorher Missverständnisse drohten. Die freiwillige Hilfe hilft, Vertrauen aufzubauen – besonders dort, wo amtliche Kommunikation aufhört, menschliche Nähe aber gebraucht wird.
Ein kleiner Kreis, große Wirkung. Und vielleicht der Beginn einer neuen Verständigungskultur im Alltag.
Foto – (v.l.) Thomas Speth, Amtsleiter für Soziales, Ali Demirel, Mohamad Moussa, Viktoriia Filvakova, Bürgermeister Patrick Kunkel, Yana Bezuhla und Yevhenii Bezuhlyi. Auf dem Foto fehlt Vivienne Nazarian. ©2025 Eltville
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