Der Duft von Brot liegt in der Luft, 60 Gesellen lächeln – und Bäcker Schröer strahlt: Die Stadt feiert das Bäckerhandwerk.
Noch bevor viele in Wiesbaden den ersten Kaffee aufsetzen, rollt bei den Bäckern längst der Teig. Dass dahinter nicht nur frühes Aufstehen, sondern auch echtes Handwerk, Disziplin und Leidenschaft stecken, wurde am Mittwoch im Rathaus deutlich: Bei der Freisprechungsfeier der Bäckerinnung ehrte Dezernentin Milena Löbcke feierlich 60 junge Gesellen – und zeichnete mit einer Geste voller Anerkennung einen alten Hasen aus: Bäckermeister Hans-Hermann Schröer.
„Sie haben gearbeitet, wenn andere feiern“
Mit spürbarer Wertschätzung wandte sich Löbcke an die frisch gebackenen Gesellen. Sie lobte nicht nur deren Durchhaltevermögen, sondern verortete das Handwerk als gesellschaftliches Fundament: „Sie schaffen mit Ihrer Arbeit die Grundlage unseres Alltags. Sie backen nicht nur Brot – Sie backen Lebensqualität.“
Löbcke erinnerte daran, wie selbstverständlich wir täglich zum Brötchen greifen – und wie selten wir dabei an die Menschen denken, die schon um drei Uhr morgens in der Backstube stehen. „Ihr Beruf ist mehr als ein Job – er ist Berufung“, so die Dezernentin. „Wer morgens den Duft von frisch gebackenem Brot riecht, weiß: Hier wird mit Herz und Hand gearbeitet.“
Ehre, wem Ehre gebührt: Hans-Hermann Schröer
Bewegend wurde es, als Löbcke dem langjährigen Bäckermeister Hans-Hermann Schröer den Ehrenbrief des Landes Hessen überreichte. Seit 45 Jahren steht Schröer für Qualität, Gemeinschaft und Engagement.
Er habe, so Löbcke, „nicht nur Teig gerührt, sondern auch Gesellschaft mitgestaltet.“
Ob in der Bäckerinnung, der Genossenschaft oder als Arbeitsrichter – Schröer hat sich nicht nur fachlich, sondern auch sozial und ehrenamtlich eingebracht. Seine Handschrift präge nicht nur Brote, sondern auch Gremien, Vereine und Generationen von Nachwuchskräften.

Zukunft mit Geschmack
Die Stimmung bei der Freisprechung: stolz, gelöst, ein Hauch Hefeduft und viel Aufbruch. Mit dem Gesellenbrief in der Hand gehen 60 junge Menschen jetzt neue Wege – einige in Familienbetriebe, andere ins Ausland, manche mit dem Ziel: eigene Meisterprüfung.
Eines aber eint sie: Sie haben ein solides Fundament aus Können, Wissen und Ethos – und das Versprechen eines Handwerks, das mehr denn je gebraucht wird.
Foto – Kai Schroer hat sich uter die 60 Bäckergesellen gemischt. ©2025 LH Wiesbaden
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