Jörg Bourgett widmete sich der Jugendförderung mit Leidenschaft. Wiesbaden gedenkt dem Gründer der Jugendwerkstatt und „Architekten“ der Domäne Mechtildshausen.
Jörg Bourgett war ein Mann, dessen Name in Wiesbaden untrennbar mit der Förderung benachteiligter Jugendlicher und der Schaffung nachhaltiger sozialer Strukturen verbunden ist. Geboren im Jahr 1947, wuchs er in einer Zeit auf, in der die sozialen Herausforderungen der Nachkriegsjahre und die Bedürfnisse der Gesellschaft noch in vielen Bereichen unentdeckt blieben. Wie das Pressereferat der Landeshauptstdat Wiesbaden am Sonntag informiert, ist der Visionär am 18. Dezember 2024 gestorben. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Bürgermeisterin Christiane Hinninger würdigen den Vordenker und Kämpfer für soziale Gerechtigkeit.
Ein Lebenswerk für die Jugend: Bourgett und die Wiesbadener Jugendwerkstatt
Jörg Bourgett, der im Alter von 77 Jahren verstarb, hinterlässt eine Stadt, die durch seine Visionen nachhaltig geprägt wurde. Sein Engagement für benachteiligte Jugendliche begann als Leiter des Jugendamts und später als Stadtrat (1985–1993). In dieser Zeit kämpfte er unermüdlich dafür, jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. Es war sein Antrieb, Jugendlichen berufliche Teilhabe und ein selbstständiges Leben zu ermöglichen, betonte Oberbürgermeister Mende.
Sein Vermächtnis, die Wiesbadener Jugendwerkstatt (WJW), ist ein lebendiges Zeugnis seiner Vision. Mit der WJW hat Bourgett einen sozial und ökologisch ausgerichteten Ausbildungsbetrieb geschaffen, der vielen jungen Menschen den Weg ins Berufsleben ebnete, sagte Bürgermeisterin Christiane Hinninger. Die Einrichtung, gegründet 1984, hat sich von einer handwerklichen Ausbildungsstätte zu einem modernen, breit gefächerten Betrieb entwickelt.
Die Domäne Mechtildshausen: Ein Meilenstein
Ein Höhepunkt seines Schaffens war die Integration der Domäne Mechtildshausen in das Konzept der WJW. 1986 initiierte Bourgett die Transformation des historischen Guts in einen zertifizierten Bioland-Ausbildungsbetrieb. Hier wurde nachhaltige Landwirtschaft mit Ausbildungsprogrammen verbunden, die jungen Menschen nicht nur handwerkliche Fertigkeiten, sondern auch ein Bewusstsein für Umweltschutz vermittelten.
Die Domäne ist ein Symbol für Bourgetts Weitsicht und seine Überzeugung, dass soziale Projekte und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können, erklärte Hinninger. Heute ist die Domäne ein Vorzeigeprojekt, das Menschen inspiriert und Bourgetts Engagement lebendig hält.
Dankbarkeit und Mitgefühl
Oberbürgermeister Mende und Bürgermeisterin Hinninger erinnerten gemeinsam an Bourgetts Engagement, seine Ecken und Kanten und seinen Willen, gesellschaftspolitische Veränderungen voranzutreiben. Die Landeshauptstadt Wiesbaden wird ihn als leidenschaftlichen Streiter für soziale Gerechtigkeit in Erinnerung behalten, erklärten sie. Gleichzeitig sprachen sie den Angehörigen und Weggefährten ihr Mitgefühl aus.
Symbolfoto oben © 2024 Pixabay
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