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Notfallpan, Gasspeicherumlage

Signal aus Berlin – Wirkung in Wiesbaden

Volker Watschounek 2 Monaten vor 0

Auch in Hessen profitiert die Industrie vom Aus der Gasspeicherumlage. Der Schritt bringt Entlastung, Sicherheit und Chancen für den klimafreundlichen Umbau.

Die Nachricht liegt schon etwas länger zurück und kam unspektakulär, doch ihre Wirkung ist enorm: Die Gasspeicherumlage fällt weg. Ein scheinbar technischer Schritt mit hoher Symbolkraft – und mit spürbaren Folgen, besonders für Industrie und Mittelstand in Hessen.

Wiesbaden zählt zu den Profiteuren

In Hessen, wo energieintensive Unternehmen auf scharfe Effizienz und stabile Energiepreise angewiesen sind, wird der Beschluss begrüßt. Björn Vortisch, Gesellschafter der enexion GmbH mit Sitz in der hessischen Landeshauptstadt, bringt es auf den Punkt: „Wer die Transformation ernst meint, muss sie auch bezahlbar halten.“ Als Co-Vorsitzender der Landesfachkommission Umwelt- & Energiepolitik im Wirtschaftsrat Hessen fordert Vortisch eine klare Linie: „Deutschland braucht Standortbedingungen, die Innovation nicht verhindern, sondern ermöglichen.“

Gasspeicherumlage: Von Krise zur Belastung

Die Gasspeicherumlage entstand aus der Not. Als Russland 2021 seine Speicher in Deutschland leerlaufen ließ, kaufte der Staat hektisch nach – teuer, aber notwendig. Nun zahlen noch immer Gaskunden die Zeche – aktuell sind rund vier Milliarden Euro offen, noch zu begleichen. Dass diese Summe künftig aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) gedeckt wird, ist mehr als ein finanzieller Kniff. Es ist industriepolitischer Pragmatismus. Eine Umverteilung!

Standort sichern, Klima schützen

Dr. Kai Schaefer, Geschäftsführer von Schaefer Kalk, mahnt zur Balance: „Wer hier produziert, schützt das Klima – durch Effizienz und Standards. Eine Verlagerung ins Ausland würde genau das Gegenteil bewirken.“ Das Unternehmen, mit Standorten in Hessen und Rheinland-Pfalz, steht exemplarisch für viele Mittelständler: energieintensiv, wettbewerbsfähig, aber unter Druck.

Der Umbau braucht Luft

Auch die Energieversorger begrüßen den Schritt. Mario Beck, Geschäftsführer der Süwag Vertrieb AG & Co. KG, nennt die Maßnahme überfällig: „Was wir brauchen, ist keine neue Bürokratie, sondern eine entschlossene Entlastung – auch bei der Stromsteuer.“ Die Politik sei gefordert, die breite Wirtschaft zu unterstützen – nicht nur ausgewählte Branchen.

Klimafonds statt Umlage – ein Signal

Die Verwendung des KTF zur Deckung der Altschulden sei vertretbar, so der Tenor aus Wirtschaftskreisen. Zwar fließe dadurch weniger Geld direkt in erneuerbare Projekte. Doch der größere Hebel liege in der Sicherung industrieller Wertschöpfung im Inland – unter deutschen Umweltstandards.

Hessen als Testfeld der Transformation

Hessen, mit zahlreichen energieintensiven Betrieben zwischen Wiesbaden, Frankfurt und dem Rheingau, steht beispielhaft für den Balanceakt zwischen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit. Die Abschaffung der Umlage gibt hier nicht nur Luft – sie bringt Zeit, Vertrauen und neue Planungssicherheit.

Symbolbild – Baustelle ©2024 Openstreetmap

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